Ich hasse meinen Vater und das zu Recht

7 Minuten Lesezeit

In diesem Artikel geht es um die eigene Beziehung zum Vater. Anhand meiner persönlichen Geschichte zeige ich Dir, wie Du all die alten Verstrickungen auflösen kannst und Dich endlich von Deinem Vater emotional befreist. Zuerst geht es um meinen Vater. Dieser Hurensohn. Dieser Scheißkerl. Dieses Arschloch. Wenn ich an ihn denke, kommt dabei nichts Gutes heraus. Ich hasse ihn! Ich hasse meinen Vater. Er hat es schließlich auch verdient.

Eine der krassesten Geschichten, die mein Vater je gebracht hat, war diese hier:

Ich war mit anderen Männern auf einem Workshop, wo wir uns intensiv mit unseren Emotionen dem Vater gegenüber beschäftigt haben. Es war wirklich sehr emotional und ich war richtig krass aufgeladen. Ich spürte meine Wut, ich spürte meinen Hass, aber ich spürte auch einen meiner größten Wünsche, der alles Andere überwog. Ich wollte wenigstens einmal in meinem Leben ein Lob von diesem Typen bekommen. Einmal ein „Mein Sohn, ich bin stolz auf dich.“, „Ich erkenne deine Leistung an, mein Sohn.“ oder „Das hast du gut gemacht.“ bekommen.

Also traf ich mich noch an diesem Abend mit meinem Vater. Ich war bereit, endlich offen über alles zu sprechen. Ich öffnete mein Herz, erzählte vom dem emotionalen Seminar und bat ihn am Ende nur um eine einfach Sache. „Vater, bitte erkenne mich an. Schenke mir bitte einmal deine Anerkennung und dein Lob.“ Und dann sagte dieses Arschloch doch tatsächlich: „Ich mache das nicht. Das ist doch blöde. Das brauche ich nicht.“

1. Die Verfehlungen des Vaters

Diese Situation war die Spitze des Eisberges. Fast nie habe ich den Ansatz eines Lobes von meinem Vater bekommen. Er hat mich immer nur verspottet. Ich erinnere mich an unzählige Situationen, in denen ich meinem Vater bei handwerklichen Aufgaben helfen musste. Immer und immer wieder sagte er zu mir: „Du machst das falsch.“, „Nein! Nicht so.“ und „Du kannst das nicht.“. Dieser eine Satz, wie ich ihn hasse! „Du kannst das nicht.“ Mein Vater muss diesen Satz so viele tausende Male wiederholt haben, dass ich irgendwann angefangen habe, daran zu glauben.

„Du kannst das nicht.“

Irgendwann fing ich an, diesen Satz zu mir selber zu sagen. „Ich kann das nicht.

Dieser Satz und seine generalisierten Abwandlungen haben sich tief in mein Unterbewusstes eingebrannt. Immer wieder sagte er diesen Satz zu mir. Gepaart mit einem sarkastischen Lachen. Mein Vater wusste wahrscheinlich nicht, welche beschissenen Folgen das für mein ganzes Leben haben sollte. Mit dem Satz hat er meine Psyche ruiniert und damit jeglichen Erfolg mit Geld, Beruf und Frauen zu Nichte gemacht.

2. Bedürftigkeit

Das ist eigentlich alles, wofür ich meinen Vater hasse. Das Auslachen, die blöden Kommentare und selbst die kleinen körperlichen Übergriffe – damit komme ich klar. Aber dieser Satz hat mich zu einem bedürftigen Mann gemacht. Ich habe mehr als mein halbes Leben damit verbracht, die Anerkennung meines Vaters zu suchen. Ein einfaches Lob, ein anerkennender Blick oder eine stolze Umarmung. Als ich erwachsen wurde und auszog, tauschte ich meinen Vater gegen meinen Chef ein. Ich arbeitete mich halb zu Tode für meinen Boss, nur um von ihm die Anerkennung zu bekommen, die mir mein Vater nie geben wollte.

Ich wurde süchtig nach jedem Gefühl der Anerkennung und suchte danach in allen erdenklichen Weisen. Zum Beispiel beim Sex. Ich vögelte Frauen um den Verstand… Aber der Sex war mir egal. Ich wollte nur das anerkennende Stöhnen der Frau hören. Ob ich mich dabei gut fühlte oder ob ich überhaupt diese Frau haben wollte, war mir egal. Ich war süchtig nach Anerkennung.

3. Wie ich diesen Schmerz ein für und alle Mal losließ

Es war kein besonderer Zeitpunkt oder eine krasse Offenbarung. Es war eher ein schleichender Prozess. Ich merkte immer mehr, wie sehr mein Hass gegen meinen Vater mich von meinem Traumleben mit Traumberuf, Traumfrauen und traumhaft gutaussehendem Körper abhielt. Ich suchte nach Möglichkeiten, meinem Vater für die ganze Scheiße, die er angerichtet hatte, zu verzeihen. Nicht weil er es verdient hatte. Oh Nein, das hat er nicht!

Sondern weil ich es verdient habe, frei zu sein. All dieser Schmerz, die Suche (und Sucht) nach Anerkennung – Sie haben mich davon abgehalten MEIN eigenes Leben zu führen.

4. Lass den Papa los und begegne Deinem Vater auf Augenhöhe

Ich musste also meiner selbst willen meinem Vater verzeihen. Nur wie? Ich begab mich auf die Suche, besuchte verschiedene Seminare für Männer und Männerthemen und las einiges an Büchern. Ich lernte viele emotionale Techniken kennen. Die Effektivste war ein hasserfüllter Brief an meinen Vater, den ich zum Glück nie abschickte. Ich empfehle wirklich jedem Mann, einen solchen Brief zu schreiben.

Die Briefe, die ich schrieb, die vielen Gespräche, die ich führte aber auch die Reisen, die ich machte, öffneten mir die Augen. Ich erkannte, dass mein Vater durch seine eigene Erziehung keine andere Wahl hatte, als mich so scheiße zu erziehen.

Wie du es schaffst, deine Perspektive so zu ändern, dass du deinen Vater und andere Menschen wirklich verstehen kannst, beschreiben wir dir in unserer kostenfreien Männlichkeits-Mail.

5. Der Vater meines Vaters

Der Vater meines Vaters war nämlich auch nicht gerade der perfekte Vater. Mein Großvater ist ein Mann, für den Leistung alles ist. Er entkam dem Hunger und dem Leid des Zweiten Weltkrieges nur mit erbarmungsloser Leistung. Er war der Beste auf allen Bestenlisten (kein Scherz). Und mit dieser erbarmungslosen Mentalität, die ein Regimentskommandeur der Nationalen Volksarmee an den Tag legt, wurde mein Vater erzogen.

Aber auch meine Großmutter machte es meinem Vater nicht gerade leicht. Wie es mein Vater ohne größeren psychischen Schaden durch diese Erziehung gebracht hat, ist echt ein Wunder.

6. Das Gute in Deinem Vater

Und dafür bewundere ich ihn. Mein Vater hat es geschafft, seine eigene Erziehung so aufzuarbeiten, dass er diese nicht in der gleichen Form an seine Kinder weitergegeben hat. Ok. Er hat mich ausgelacht. Er hat mich manchmal geschüttelt. Und er hat mir 100 Mal gesagt, was ich alles nicht kann, bevor auch nur einmal ein Lob über seine Lippen kam. Aber er hat mich nie erbarmungslos zur Leistung getrimmt und er hat mich auch nie geschlagen.

Mein Vater brachte mir sogar allerhand bei.

  • Wir gingen oft in den Wald und er zeigte mir, wie ich in der Natur überleben kann.
  • Ich bin heute nur deswegen handwerklich sehr begabt, weil ich und mein Vater zusammen viele Bauprojekte umsetzten.
  • Und in vielen Gesprächen lehrte er mich, die Psyche des Menschens bis ins kleinste Detail zu verstehen.

Okay, mein Vater hat einiges richtig verkorkst. Aber wer sagt, dass an Väter der Anspruch der Perfektion gestellt werden sollte? Als ich mich näher mit meinem Vater, seinen Verfehlungen und seinen Stärken beschäftigte, gewann ich ein ganz neues Bild von ihm. Er wurde vom Arschloch, welches ich nach Anerkennung anbettelte, zu einem Mann auf Augenhöhe.

Wenn ich heute an meinen Vater denke, sehe ich einen Mann vor mir, der mir vieles über die Welt beibrachte. Ich sehe Radtouren, Wanderungen und tiefe Gespräche vor mir. Der Typ hat es zwar immer noch nicht geschafft, mir zu sagen: „Mein Sohn, ich bin stolz auf dich.“ Aber Hey! Niemand ist perfekt. Und ich weiß ganz genau, was ich mit meinen Kindern anders machen werde!

7. Warum dieser Prozess auch Dich betrifft

Ich hasse meinen Vater - Und auch Du

8. Was Du jetzt machen kannst

Du wirst Dein eigenes Leben erst vollkommen frei leben können, wenn Du Deinem Vater für die Scheiße (und sei es noch so viel oder noch so wenig) verziehen hast. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht unbedingt einfach ist. Aber Du kannst Dich entscheiden.

Möglichkeit A – Du hasst Deinen Vater und Du bleibst auch dabei

In diesem Fall wirst Du nie wirklich frei sein. Ja, Du hast den Vorteil, dass Du Deinen Vater für alles verantwortlich machen kannst, was in Deinem Leben nicht so läuft. Das ist der einfache Weg.

Aber dann wirst Du auch immer mit den Konsequenzen einer psychischen Abhängigkeit leben müssen. Auch wenn sich die Symptome der psychischen Abhängigkeit von Fall zu Fall unterscheiden, sei Dir gewiss, sie beeinträchtigen Dein Leben extrem.

Möglichkeit B – Du bist bereit Deinem Vater zu verzeihen

Da hast Du nicht gerade den einfachsten Weg gewählt. Du hast aber den Weg gewählt, der langfristig zu einem bedeutend glücklicheren Leben führt.

Viele Menschen, die diesen Prozess durchschritten haben, erleben danach einen Grad der Freiheit, den sie nie für möglich gehalten hätten.

Wenn Du diesen Weg gehen willst, folge diesen Schritten:

  1. Treffe die Entscheidung, Deinem Vater zu verzeihen. Auch wenn es nur allein um Deiner selbst Willen ist. Erst wenn Du bereit bist, diese Entscheidung zu treffen, kannst Du all die alten Verstrickungen auflösen.
  2. Folge diesem Link und schreibe diese Briefe an Deinen Vater.
  3. Informiere Dich über die Vergangenheit. Finde heraus, wie Dein Vater aufgewachsen ist. Untersuche seine Motive und Prägungen. Warum ist er der Mensch geworden, der er heute ist? Und wie hat das Deine Erziehung geprägt? Am Einfachsten geht das in einem persönlichen Gespräch. Nach dem Schreiben der Briefe sollte dieses Gespräch auch um einiges einfacher für Dich sein. Wenn ein solches Gespräch nicht möglich ist, nutze alles, was Dir zur Verfügung steht (Großeltern, Mutter, Deine Erinnerung, Fotoalben, …).

9. Der abwesende Vater

Öfter als vielen lieb ist, war der Vater überhaupt nicht da. Diese Abwesenheit hinterlässt bei jedem Jungen tiefe Wunden. Auch hier kann der oben beschriebene Prozess wahre Wunder bewirken. Nur muss diesmal sehr viel mehr mit dem eigenen inneren Bild des Vaters gearbeitet werden. Wenn Du verstehst, was ich damit meine, kannst Du oben beschriebene Schritte auch alleine für Dich selbst gehen.

Ansonsten empfehle ich Dir bei diesem wichtigen Schritt eine professionelle Begleitung durch einen Coach. So oder so… es lohnt sich die alten Verstrickungen mit seinem Vater auflösen, um ihm endlich auf Augenhöhe zu begegnen und vollkommen frei zu sein. Wichtig ist, dass Du Dich mit Deinen Vater und dem Bild, welches Du von ihm hast, beschäftigst.

Ob er für Dich da war oder nicht, ob er ein guter Vater war oder nicht, er ist eine starke Figur in Deinem Leben und hat wie niemand anderes Dein Bild von Männern (und damit von Dir selbst) geprägt.

Wenn Du wirklich frei sein willst, beschäftige Dich mit Deinen Prägungen aus der Kindheit. Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet, sondern seine Zeit braucht.

Um während dieser Zeit motiviert zu bleiben und immer wieder den einen oder anderen Denkanstoß zu bekommen, haben wir ein kostenloses 7-Tage-Training entwickelt, wo du viele großartige Tipps bekommst, um ein Mann in seiner vollen Power zu werden.

An Tag 7 geben wir dir eine Methode, mit der du aus den Erfahrungen deiner Kindheit optimal lernen kannst und somit dein Ur-Vertrauen zurückgewinnst.

Über den Autor:

Mein Name ist Sven und ich bin Männercoach. Als Martin & ich 2013 Männlichkeit stärken gegründet haben, konnten wir nicht erahnen, welche Revolution wir in der deutschensprachigen Männerwelt auslösen.

Heute besuchen Millionen Männer diesen Blog, schauen unsere Videos bei Youtube oder lesen eifrig unser kostenfreies E-Mail-Training. Hunderte dieser Männern machen sich jedes Jahr auf, die Kraft ihrer Männlichkeit bei unserem Männerworkshop Authentisch Mannsein neu zu entfachen.

38 Kommentar

  1. Hallo
    Ich bin Markus, bin 21 und Student.
    Mein Vater hat sich ähnlich zu deinem verhalten. Ich habe aber schon früh in der schule Lehrer gefunden, welche mir Anerkennung schenkten, weshalb ich immer gerne in die Schule ging. Dies hat sich also positiv auf meinen Leben ausgewirkt. Weshalb ich auch mittlerweile soweit bin ihm zu verzeihen, das Problem ist mit meinem Vater kann ich dennoch gar nicht reden.
    Lebe aufgrund meines Studiums und den Problemen zuhause wieder daheim und es ist schrecklich.
    Wie kann ich ihm nur begreiflich machen, dass ich nicht gegen ihn rede, er nennt es immer diskutieren. Dabei versuche ich jediglich ihn darauf hinzuweisen, dass er in manchen Themen viel zu sehr verallgemeinert und dabei schlecht über Menschen redet, die es nicht verdient haben. Jetzt konnte ich auch einfach drüber hören was er sagt, aber da wären wir wieder beim alten Muster gar nicht reden.
    Das schlimmste ist im Leben kann ich ohne Probleme sagen mein Vater ist mein größtes Vorbild, da er mir einfach so viel beigebracht hat und in manchen Bereichen echt bescheid weiß, allerdings ist das zwischenmenschliche nicht für ihn. Selbst als ich das meinem Vater sagte hat er mir einfach ins Gesicht gesagt, dass er mir das nicht abkauft.
    Ich hin eh nur verarschen will, wo ich mir denke: du arsch sowas denkt man sich nicht aus.
    Dazu muss ich sagen, dass ich immer Dinge so meine wie ich es sage, außer es handelt sich um ironie, welche man bei mir aber am grinsen oder lachen erkennt.

    Hoffe auf einen hilfreichen Tipp
    Mfg markus

    Ps sollten die Infos nicht reichen kann ich auch gerne mehr erzählen

    • Hey markus,
      es ist natürlich schwierig für mich von hier aus Tipps zu geben, die wirklich genau in deine Situation passen. Dafür sind die emotionalen, sozialen und erfahrenen Verstrickungen in aller Regel viel zu komplex. Nur soviel: Versuche in einem Band der Liebe mit deinem Vater verbunden zu bleiben OHNE ihn von deiner Meinung überzeugen zu müssen.

      Schau, anscheinend hat er ein paar Strategien für sein Leben gefunden, die ihm das Leben lebenswert machen. Und selbst wenn deine Meinungen richtig sind, bedeuten sie vielleicht für ihn, dass er seine Lebensstrategien verändern muss – was er nicht möchte.
      Mit anderen Worten: Du versuchst ihm vielleicht etwas über zu streifen, was er nicht haben mag. Lerne auch diesen Teil von ihm zu schätzen.
      Sätze wie: “Papa, ich hab dich echt lieb und habe viel von dir gelernt. Und in diesem Fall sind wir unterschiedlicher Meinung – PUNKT” können sehr klärend, wertschätzend und beruhigend für alle Parteien sein.
      Lerne deinen Vater auch mit seinen Fehler zu lieben, ihn den Freiraum zu schenken, dass er sich entwickeln darf (wenn er das möchte) und ihn trotzdem gern zu haben, wenn er so bleiben mag, wie er ist. Vergiss nicht, in aller Regel agieren die Eltern aus positiver Absicht.
      Dass du auf einem anderen Stand der Entwicklung bist, zeigt nur, dass sie ihren Job eventuell gut gemacht haben 🙂

  2. Hi
    Ich hasse mein Vater wie die Pest! In meinen augen ist er nicht mein Vater sondern ein NIEMAND! er ist zwar nicht handgeiflich aber sehr agressiv & ich halte es mit ihm nicht mehr aus ich HASSE ihn und wünsche mir das er endlich STIBRT, weil ich da weiss wie leicht mein leben sein wird wenn er endlich weg ist!

    • Deine Zeilen berühren mich, weil ich die ganze Trauer hinter deinem Hass lese… und damit spüre, sehe und höre.

  3. Hallo
    Ich bin 18 Jahre alt und habe sehr ähnliche Probleme wie du. Ich hasse meinen Vater, seitdem ich mich überhaupt an irgendetwas erinnern kann… die meisten Gespräche endeten immer mit wutentbrannten heraus stürmen aus dem zimmer. Ab meinem 14 Lebensjahr habe ich gemerkt, dass dies nicht viel weiterhilft also hab ich angefangen meinen Vater zu meiden, Gespräche zu ignorieren und von Streitigkeiten einfach zu flüchten. Als Kind wollte ich meinen Vater oft helfen doch immer wenn ich dies tat schreite mich mein Vater an, dass ich etwas falsch mache und dass ich nichts kann. Die Lebenssituation war wie gesagt, deiner ähnlich. Nur ein wichtiger Punkt kam noch dazu…. mein Vater lernte mir nie etwas. Er brachte mir nie bei wie man zum Beispiel etwas repariert oder wie man seine Steuern bezahlt. Ich besuche zur Zeit die elfte Klasse, doch mir fehlt es an dem Nötigen Grundwissen, dass ich nie beigebracht bekommen habe. Sogar wenn ich meinen Vater fragte, wie etwas funktioniert oder einfach nur allgemeine Fragen zu einem Thema, bekam ich nie eine richtige Antwort sondern nur ein: “Das solltest du aber wissen” oder: “Find das doch selber raus”. Bis heute gebe ich meinen Vater schuld, dass ich nicht das Leben lebe was ich hätte leben können. Finanziele Unterstützung gab er mir auch nie, außer vielleicht es ging um wenige Schulsachen. Ich hoffe er wird irgendwann verstehen, dass er ein schlechter Vater war, denn ich will nicht aus seinem Leben gehen mit dem Gedanken, dass er alles richtig gemacht hätte.

    • Hey Sven, weiß du… Väter sind auch nur Menschen. Und es gibt tolle, hilfsbereite und herzliche Menschen… und es gibt jene die es nicht sind.

      Du bist mit deiner Geschichte nicht allein!

      Und wenn es nur die eine Sache ist, die dir dein Vater indirekt beibringt, dann vielleicht diese hier: “Nimm dein Leben selbst in die Hand. Mache dir deine eigenen Ziele. Lerne, was du brauchst, um deine Ziele zu erreichen. Und dann mache alles, was notwendig ist, um sie vollkommen zu leben!”

      Viele herzliche Grüße
      Sven

      P.S. kleine Empfehlung. Sobald du ausgezogen bist, kümmere dich um deine innere Beziehung zu deinem Vater. Hier ein paar Links, die dabei helfen können:

      https://www.maennlichkeit-staerken.de/mann-sein/vater-vaterthema-aufloesen-verdraengung/

      https://www.maennlichkeit-staerken.de/mann-sein/mein-vater/

  4. Hallo. Ich bin Mutter eines 10 Jährigen Sohnes und bin auch mit dem Vater zusammen. Mein Mann ist eigentlich ein toller Vater. Rangelt und spielt viel mit unserem Sohn. Eigentlich total toll.
    Nun neigt unser Sohn dazu immer gewinnen zu wollen und schummelt, oder lügt auch zum Teil um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    Mein Mann reagiert in solchen Situationen manchmal so, dass er unser Kind als Arsch, oder auch dumm bezeichnet, wenn er so agiert.
    Mir tut das immer in der Seele weh. Ich verstehe ja, dass er dem Jungen sagen will, dass das nicht okay ist. Aber mit dieser Wortwahl? Es ist ja nunmal ein Kind und klar muss er lernen, dass das so nicht geht und wenn ich dann sage, dass er (mein Mann) ja recht hat, aber doch bitte andere Worte wählen soll, sagt er das unser Kind das nur so verstehen wird und andere Worte, wie zum Beispiel , dass es zum Beispiel fies ist es nicht besser macht. Hoffe man versteht was ich meine.
    Jedenfalls bin ich grade etwas ratlos, wie ich agieren soll. Kindheit meines Mannes war auch nicht die Beste muss ich dazu sagen. Werde nur verhöhnt, wenn ich ihn drauf anspreche. Ich finde schon, dass es evtl auch daher rührt.
    Und wie gesagt, ansonsten ein toller Vater. Kein erheben der Hand. Aber verbal kann halt trotzdem weh tun. Ich will halt nicht, dass es zu solch einem Hass kommt.
    Vielleicht gibt es ja das ein oder andere Wort dazu.
    Sorry für den langen Text

    • Natürlich hinterlassen solche Worte Wunden bei unseren Kindern. Und es ehrt dich, dass du deinen Jungen davor bewahren will.

      UND

      Dein Junge kommt langsam in die Pubertät. Er wird euch aber gerade seinen Vater immer wieder herausfordern und seine Grenzen austesten. Und da kann es von Vorteil führ sein, wenn ihm klare Grenzen gezeigt werden. Natürlich hat die von dir beschriebene Art seine Nebenwirkungen. Aber lehne dich ruhig etwas zurück. Die Grobheit der männlichen Art ist nicht immer gut. Aber ohne sie würde dein Sohn später keine Orientierung im Leben finden.

      Soviel kann ich aus der Ferndiagnose ohne jemanden zu kennen erstmal sagen 🙂

      Ich empfehle dir das Hörbuch “The Male Brain” Ist von einer Frau verfasst, die sehr wissenschaftlich und sehr Lösungsorientierung das männlichen Gehirn erforscht hat. http://amzn.to/2xE2t8w

  5. Mein Vater hat eine hässliche Wortwahl ich wurde schon oft als gestört oder Wichser beschimpft. Ich lebe schon viel zulange zuhause was auch daran liegt das ich krank bin keine freunde deswegen habe. Ich werde wegen Kleinigkeiten beschimpft so auf die tour du bekommst dein leben sowieso nicht mehr auf die reihe. Das lasse ich mir 3-4 Mal hintereinander gefallen dann kommt es zum streit jeder von uns will gewinnen, aber ich bin der Meinung das man jemanden nur aus Langeweile heraus, weil irgendwas nicht stimmte gleich beschimpft. In meiner Jugend war er oft handgreiflich hat mir einmal eine Platzwunde auf den Kopf geschlagen, mir ein stück Zahn herausgeschlagen. Um so mehr Umgang ich mit ihm habe um so wütender werde ich. Er kommt aus einem sozialen Brennpunkt, arbeitet auf dem bau als Vorarbeiter benimmt sich zu Hause wie an der Arbeit. Er hat mich als Kind so gemobbt als fette Sau das ich nicht mehr essen wollte fast verhungert wäre und Therapie machen musste. Mit ihm arbeiten ging nicht ich bin weggegangen wenn er beleidigend wurde ich überlege nur wie ich aus dieser Abhängigkeit von meinen Eltern wegkomme ohne auf der Straße zu landen ich bin seid Jahren nur noch alleine. Alles was ich wegen der Krankheit getan habe das bekomme ich zurück obwohl ich nichts dafür kann.

    • Hallo Hannes, hast du deinem Arzt schon mal deine Situation beschrieben? Mache das und frage ihm, ob er dir eine Überweisung für einen Psychotherapeuten geben kann.

      Psychotherapie ist keine Schande. Habe ich selber schon gemacht und dabei viel über meine Psyche herausgefunden.

      Der Psychotherapeut kennt sicher auch Möglichkeiten und Förderprogramme, mit denen du von zu “Hause” weg kommst. Weil ganz ehrlich: “Suche nach Möglichkeiten da raus zu kommen!!”

      Das ist mein Nummer1 Tipp!

      Viele herzliche Grüße
      Sven

      • Jennifer

        In Hannes Fall… ist wohl eher dem Vater eine langjährige Psychotherapie vom Gericht aufzuerlegen, nachdem er eine Freiheitsstrafe für körperliche, häusliche Gewalt gegenüber einem Schutzbedürftigen/Schutzbefohlenen verbüßt hat – und ganz gleich ob das Opfer volljährig ist oder nicht. In dem Fall wäre ebenfalls eine Unterlassungsklage gegen den Vater einzubringen – mit dem Verweis die ganze Familie unter staatlich soziale Beobachtung zu stellen. Wenn ich so etwas nur lese… Platzwunde am Kopf, ausgeschlagene Zähne – das ist schwere, physische Gewalt und einem solchen Typen gehört das “Handwerk” gelegt – und das wird den Richter oder die Richterin am Ende nicht sonderlich beeindrucken, dass der “Papa” eine schwere Kindheit hatte und Null Umgangsformen auf dem Bau mit nach Hause bringt. Das ist rohe physische Gewalt – und daran lässt sich leider überhaupt nichts beschönigen.

    • Ich finde es schlimm, dass man dann selber zum Psychotherapeuten muss, wenn der Täter im Grunde genommen eingewiesen werden sollte.
      Als Kind sucht man den Fehler natürlich bei sich und das hinterlässt tiefe seelische Wunden. Fange an zu begreifen, dass nicht du Schuld daran bist. Begreife dass dein Vater nicht ganz sauber tickt. Je älter du wirst desto klarer wird das Ganze. War bei mir so. Die Einsicht hat mir selber geholfen und mir Kraft gegeben um mich auch emotional von dem Tyrannen zu lösen.

      • Ja sehr gut! Es geht um die Aufarbeitung des innerlichen Bezugs zum Vater und dem Emporwachsen aus den kindlich-väterlichen Verknüpfungen. Das schafft Seelenfrieden!
        Dein realer Vater kann und ist deswegen vielleicht immer noch ein Arsch!

  6. Danke <3 bin 14 Jahre alt und meine Eltern haben sich getrennt als ich 3 war. Bin deswegen viel am nachdenken usw. Mein Vater sprach mir, soweit ich mich erinnern kann, noch nie ein Lob aus. Bin allg viel stiller geworden, seit seine Freundin, meinen Bruder und mich so runter macht. Aber wenn ich meinen Abschluss in der Schule geschafft hat, (was für mich persönlich sehr schwer ist) hoffe ich das er da sein wird und vllt auch ein Funken Stolz iwo bei ihm zu finden ist…

    • Hey Sophie! Hoffe darauf. Aber erwarte vielleicht auch, dass es nicht so kommt. Wichtig … und das wirst du mit der Zeit immer mehr verstehen … ist, dass du dir selbst die Anerkennung aussprichst, die du dir von deinen Vater wünscht. Und dass du dich mit Freunden umgibst, die diese Anerkennung aussprechen 🙂

  7. Hallo…
    Das wird ein Meilenstein für mich sein, dies zu schreiben aber ich bin momentan echt verzweifelt…
    Mein Vater hat es mir nie leicht gemacht. Ich Verstehe ihn überhaupt nicht, egal wie ich es versuche es klappt nicht und das macht mich fertig. Nun ist es so, das ich ihn abgrundtief Hasse. Meine Eltern trennten sich als ich 3war, meine Mutter war als ich 3/4 Jahre alt war im Knast (den wahren Grund kenne ich nicht, jeder Sagte mir was anderes) und mein Vater ließ mich bei ihm wohnen. Er war ein scheiß Vater, aber es gab auch mal gute Tage vielleicht 2-6mal pro Jahr wenn ich etwas übertreiben darf. Mein Vater behandelte mich fast wie ein Hund. Ich ging Tag und Nacht mit ihm in seinen Casinos wenn er auf seinen eigenen Laden musste. (Und das kam zu oft vor) Wenn er dort Arbeitete, musste ich entweder im Auto sitzen bleiben und schlafen oder ich musste malen. Ich durfte nie etwas sagen ich musste immer still sein. Das war sooo langweilig, aber trotzdem machte ich was er sagte obwohl ich lieber Spielen wollte. Dann kommen seine Geldgeschäfte dazu (evt.auch was mit drogen) wo ich meistens dabei war und dort musste ich auch muksmausestill sein, sonst gab es ärger. Ich bin darauf so sauer, weil ich mich noch dran erinnern kann das ich auf den Boden liegen musste weil es keine weiteren Stühle im Casino seiner “Kumpels” gab.
    So lief es die ganzen Jahre bis ich 6 wurde. In der 1.klasse wurde ich auffällig und wurde in die Psychiatrie gesteckt. Anfang 2 klasse kam ich zur förderschule für emotionale und Soziale Entwicklung. Pff ich war dort das einzigste Mädchen und wurde direkt vom ersten Tag immer gehänselt. Ich konnte mich noch nie wirklich wehren, ich bin einfach zu schwach… immer wieder kam es zu Psychatrie Aufenthalte die mir absolut nichts brachten. Zu der Zeit wünschte ich mir eine Mama, sehnlichst, und mein Vater machte sich aif der suche und traf sich mit vielen Frauen. Eine darunter wollte ich als Mama haben weil sie so lieb zu mir war ich liebte sie wirklich von Anfang an. Nur leider wollte mein Vater sie nicht, da sie Krebs hatte. Er fand eine Frau, die mir von anfang an komisch vorkam. Ich habe nur aus Liebe irgendwie zu meinem Vater zugestimmt das ich sie als “Mama” haben möchte. Zwei Jahre!! Ging alles gut wir verstanden uns aber dann!!! Dann kam ihr wahres Gesicht zum Vorschein und das von meinem Vater gleich mit. Wenn ich nicht das machte was sie mir sagten wie zb. Zimmer aufräumen, wurde ich mit Beschimpfungen, Schläge und Verbote bestraft. Es wurde immer und immer schlimmer ich beschimpfte sie, machte Sachen kaputt um einfach mal zu zeigen das ich Liebe bekommen wollte. Seine Lebensgefährtin provozierte mich dann oft, und ließ es drauf ankommen das ich ausraste, damit sie mich schlagen konnte. (Ihr Anfgriffszeichen war “ja watt den ja watt denn” wenn ich so ein Satz höre bin ich kurz davor mich zu wehren und zuzuschlagen)
    Manchmal bekam es mein Vater mit, dann schickte er sie weg und hat mich selber verhauen und ließ mich zurück.
    Es lief zuhause schlecht und in der Schule. Mit anfang der 5.Klasse bekam ich schulangst wegen der Jungs. Auch da bedrängten die mich beleidigten mich und lachten mich immer aus wenn ich was falsches sagte. Kein Lehrer hat sich wirklich darum gekümmert.
    Seit ich 12 bin, war ich in verschiedenen Wohngruppen und auch dort wollte mich niemand haben weil ich so schwierig bin und mich nicht Therapieren lasse. Wenn ich rausgeworfen worden bin landete ich immer wieder bei meinem Vater und seiner Lebensgefährtin was ich echt nie aushielt. Den Kontakt zu anderen Menschen hab ich immer misstraut und hatte nie Freunde. Ich hatte immer nur falsche “Freunde”.Ich ging nie raus.
    Nun bin ich mittlerweile fast 19, hab keinen Abschluss durch meine schulangst und die Jugendhilfe habe ich abgebrochen weil es nie was gebracht hat.
    Mittlerweile bin ich im Schwarzen Loch gefallen, gehe kaum raus nur zum einkaufen oder mal um Termine war zunehmen, weshalb ich viel über meine Vergangenheit nachdenke.
    Zu meinem achsotollen Vater habe ich keinen Kontakt mehr, eigentlich bin ich froh darum weil ich ihn absolut nicht verstehen kann. Er hat mich nie geliebt mich nie für etwas gelobt, oder mir
    Etwas beigebracht. Ich bin so fertig darüber ich will ihn am liebsten so schlimm verletzen so wie er es mir beigebracht hat aber egal was ich sagte egal was ich schrieb es hat ihn nicht gejuckt. Es juckt ihn einfach nicht! Er hat sich nie für etwas entschuldigt oder ist auf mich zugegangen nie immer war ich diejenige die das machen musste…Es tut einfach so verdammt weh das ich mich verzweifelt nach einer Familie bzw Vater sehne der mich Respektiert so wie ich bin und mich versteht, oder einfach jemand habe mit dem ich schreiben kann und der mir einfach nur Zuhört.
    Das alles blockiert meinen Weg in die richtige Richtung und ich weiß einfach nicht mehr weiter denn ich hatte niemand der mich mochte oder dem ich vertrauen konnte…

    • Hey,

      ich finde es super, dass du den Mut und die Kraft genommen hast, diese Zeilen nieder zu schreiben. Nicht, damit ich sie lesen kann, sondern damit dein Inneres Gehört erfährt.

      Danke dafür!

      Vermutlich wirst du selbst wissen, dass ich dir hier kein Wundermittel oder “den einen Trick” verraten kann, mit denen sich all deine Probleme in Luft auflösen werden. Nein, um den Frieden mit dir und deiner Vergangenheit zu finden, braucht es schon ein wenig mehr.

      Mein Rat an dich: suche dir professionelle Hilfe. Ich weiß, dass du schon einiges durch hast, aber mach weiter.
      Bleib dran und mache weiter. Suche dir eine gute Psychologin, eine Selbsthilfegruppe oder eine Frauengruppe, in der du die Möglichkeit hast, über dich, deine Vergangenheit und dein Leben zu reden.

      Wo du Gehör findest und im Kreise von Menschen, welche dir Zuhören, Heilung erfährst. Das können wir dir nicht bieten. Wir können dir lediglich Inspirationen und lieb gemeinte Ratschläge bieten.

      Und ich weiß, dass dieser Weg schwierig und schmerzhaft ist. Nicht immer und vor allem nicht FÜR immer. Aber zu Beginn. Ich bitte dich, vertrauen zu schenken den Menschen, denen du begegnest. Auch das wird dir wahrscheinlich nicht leicht fallen, aber es ist ein wichtiger Schritt zur Heilung.

      Leg los. Geh wieder raus, suche im Internet nach Psychologen in deiner Umgebung. Gehe dort hin, frage sie nach Therapieräumen. Frage nach Gruppentherapien und was du machen musst, um in solch eine Gruppe zu kommen. Und dann mache das!

      Frage nach Selbsthilfegruppe und nach reinen Frauengruppen.

      Erzähle dort von deinem Leben und nehme ihren Rat und Hilfe an. Habe den Mut, dein altes Leben hinter dir zu lassen und mit neuen Impulsen einen neuen Pfad einzuschlagen.

      Du brauchst keinen Vater, der dich bestätigt, keine Mutter, die dich liebt. All diese Dinge findest du auch in den Menschen in deiner Umgebug UND vor allem in dir selbst.

      Wir wünschen dir auf diesem Wege alles gute und viel Heilung. Ich verspreche dir, im Verlaufe dieses Weges wird dir ein “Ich” begegnen, von dem du heute noch gar nicht weißt, dass dieser Mensch in dir ruht. So tragisch deine Lebensgeschichte auch ist, so steckt auch sehr viel Kraft in ihr, wenn du den emotionalen Ballast erst abgeworfen hast.

      Also: Leg los, suche dir Hilfe und öffne eine neues Kapitel im Leben – in deinem Leben!

      Herzlichst
      Martin

  8. An alle die meinen, man könnte durch Briefe sein Verhältnis zum Erzeuger verbessern… ich habe Briefe geschrieben, habe eine glückliche Beziehung geopfert, habe zig Reisen nach England, Südfrankreich, Italien organsiert (weil ER das alleine nicht mehr bewältigen konnte), habe 10 Jahre in seiner Firma Tag und Nacht geschuftet, habe mit IHM Klöster und Gottestdienste zB in Como (das ist 1300km von unserem Wohnort entfernt) besucht, habe ihn auf Wandertouren mitgenommen… und gestern kriege ich zu hören, wie undankbar ich doch bin, mich jeden Tag in seiner Firma abrackern zu dürfen…..
    Es gibt VÄTER die sind und BLEIBEN Arschlöcher….

    • Hey Hauke, wie schade und zugleich schön deine Worte zu lesen. Ich bin beeindruckt, was du alles für deinen Vater und die Beziehung zu ihm investiert hast. Wirklich Respekt.
      Und ja, du hast Recht. Es gibt Väter, die verhalten sich eben wie Arschlöscher. So wie es Menschen gibt, die einfach ein scheiß Verhalten an den Tag legen.
      Es geht bei dem Brief auch nicht darum, deinen Vater bedingungslos zu lieben oder seine Art lieben zu lernen. Es geht darum, deine innere Einstellung zu ihm zu klären – vielleicht sogar zu heilen.
      Mein Vater hat sich nach den Briefen nicht geändert, aber in mir fühle ich mehr Verständnis und Liebe für ihn. Und dieses Gefühl in deinem Inneren – darum geht es!

  9. Leute? Mir geht es ähnlich!

    Seit dem ich 13 Jahre alt war ist die “Beziehung” schlecht, bzw. nicht vorhanden. Ich wurde Jahre lang psychisch und physisch misshandelt und gedemütigt. Ich wurde verspottet und mundtot gemacht. Dadurch wurde ich schwer depressiv. In einer Therapie habe ich vieles aufgearbeitet. Mir wurde gezeigt wie ich Einfluss auf meine Gedanken bekam. Ich verstehe heute das es an seiner eigenen Kindheit und seinem begrenzten Verstand lag. Nach wie vor diskreditiert er mich. Mir fremde Leute sind böswillig zu mir, nur weil mein Vater Lügen über mich erzählt. Es gab Zeiten, an dem ich ihn verfluchte, allein weil ich auf die Welt gekommen war. Es hat so viel Energie gekostet diese Probleme zu bewältigen und dieses Leid zu ertragen. Den Kontakt abzubrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen gibt Hoffnung. Dem Vater zu verzeihen ist nicht einfach und wird auch noch einige Zeit benötigen. Wenn ihm irgendwann Klar wird, was er alles getan (falsch oder nicht getan) hat, wird es zu spät sein.
    Manchmal tröste ich mich mit dem Gedanken, dass er sein Leben lang ein Gefangener seiner selbst bleiben wird und sich nicht entwickeln kann. Das ist sein Schicksal!

    Ist bestimmt schön wenn man an sein Vater denkt und da nichts negatives gefühlt wird. Momentan leide ich aber ab und an noch an dem Vater-Tourette-Syndrom – wie ich es nennen will. “Dieser verfluchte erbärmliche Missgeburt Hundesohn-Arschloch-Penner”

    Ich wünsche jedem von uns, dass er es schafft mit der Vergangenheit abzuschließen.

    • Mach weiter Philipp, du bist auf einem guten Weg! Kopf hoch! Und ja, zu erkennen, wie er sich selbst die ganze Zeit im Weg stand und dass du aus diesem Gefängnis ausbrechen kannst, ist ein guter Schritt in Richtung Verzeihen sowie persönliche Entwicklung!

  10. Hallo Sven,
    auch wenn ich in Ansätzen deine Emotionen nachvollziehen kann: Du solltest UM DEINER SELBST WILLEN deinen Vater (die Mutter natürlich auch) ehren. Wenn das nicht möglich ist, halt eben Abstand und leb dein eigenes Leben. Aber mit dieser Tirade schiesst du dir echt selbst ins Bein. Nimm es als guten Rat von einem Unbekannten, denk drüber nach, so, wie ich den ein oder anderen Tip von dir zumindest für überdenkenswert halte.

  11. Hallo…
    über Wut rauszulassen, bin ich auf Eure mega Interessante Seite gestoßen. Nun was soll ich sagen… Euer Bericht könnte von mir sein. Seit ca. 1 Jahr lerne ich mich nun neu kennen. Eine Frau hat mich so unglaublich getriggert, genauer hinzusehen. Vom möchte gern Mann – nur im Außen leben – habe ich viele Muster und Glaubenssätze in mir getragen und haben mich zu diesem Menschen geprägt, der ich WAR. Noch bin ich im Transformationsprozess – oh ja – klingt so spirtuell, aber ist es auch. Wir sind mehr als das was wir in unserem Leben vermittelt bekommen, wir fühlen mit jeder Zelle und vergessen durch äußere Umstände unser WAHRES ICH. Ich habe immer nach Anerkennung gekratzt – IMMER – mein Vater konnte es einfach nicht… STOLZ, GLÜCKLICH SEIN, UMARMEN und mir zeigen, das ich WERTVOLL BIN – wie ich bin!!!
    Dabei habe ich es mir so gewünscht und angefangen immer im Außen nach Bestätigung zu suchen. Höher, Weiter; Besser, Schneller… genau, weil ich immer getrimmt wurde, nicht jammern MACHEN oder nie ein positives Wort… Du bist genau richtig wie Du bist – ich bin Stolz auf Dich… Tja, ich bin heute 44, immer nach höheren gestrebt, viele viele Jobwechsel, nächsten Level und somit mehr Anerkennung… dachte ich… und heute, beruflich erfolgreich, aber nicht glücklich, weil ich mich nicht wirklich angekommen fühle. Ich kann mehr, aber weil ich es mag und ich weiß, dass in mir mehr steckt. Ich bin dabei mich selbstständig zu machen, höre aber immer noch Worte, warum, Du hast einen tollen Job und es wird einem das Gefühl gegeben, du schaffst das eh nicht. Ich spüre aber diesen Drang und merke das ich immer mehr in mein VErtrauen komme. Dennoch bin ich noch nicht zu 100% im Vertrauen, da ich innerlich eine Wut spüre, auf mich selbst, weil ich alles immer zugelassen habe. Du bist nicht gut, du schaffst das eh nicht… Einmal sagte er mir, warum verstehen wir uns nicht, warum sind wir so verschieden… ich antwortete: Weil Du mich nicht annehmen kannst wie ich bin!!! Das war eine riesen Erleichterung. Vor 2 Wochen habe ich Ihn zu mir nach Hause eingeladen… ich spürte innerlich seine eigene Ängste, seinen Kummer und er erzählte über seine Kindheit. IN seinen Augen waren Tränen zu sehen, die er aber wegdrückte… denn ich bin sein Sohn, er mag vor mir keine Schwäche zeigen… wir näherten uns an, aber es ist immer noch etwas zwischen uns, die Leichtigkeit fehlt. Heute weiß ich um ein vielfaches, dass mein Vater nicht anders kann. Sein Vater war NIE da, Kriegsgefangenschaft, früh gestorben… es ist ungemein wichtig, dass zu verstehen, denn dann kannst DU verzeihen und loslassen. Ich bin dabei all die Verletzungen zu verstehen und mich anzunehmen wie ich bin, denn ich bin gut so wie ich bin, in all meiner Kraft. ABER meine WUT kann noch nicht raus, dass nervt und ich frage mich wie ich es schaffe meine Emotionen freien Lauf zu lassen.
    Ich werde meinen Weg gehen… und nicht mehr im Außen suchen… denn was bringen uns all den Luxus, wenn Dich innerlich Emotionen zerstören oder ausbremsen Deinen Weg zu gehen.

  12. Er ist mir scheißegal ich lebe mein Leben und mein strotzdummer Vater mit seinem erbärmlichen Hauptschulabschluss geht mir am arsch vorbei, wenn er wieder ausrastet lache ich ihn aus und sage ihm das er dumm ist und ein Versager ist nur der vulgus nicht populus aber populistisch

  13. Ich bin 19 und es geht mir genauso. Ich hasse meinen Vater.
    Meine Eltern haben sich getrennt als ich 8 war. Davor war mein Vater eh den ganzen Tag draußen, kam nach Hause um zu schlafen.
    Dann hatte er eine Affäre mit einer Frau, weshalb meine Mutter sich trennte. An einen Satz kann ich mich noch genau erinnern. Er meinte einen perfekten Lösungsweg gefunden zu haben. Er wollte über die Woche bei dieser Frau bleiben und an den Wochenenden bei uns übernachten. So ein Arschloch.
    Meine Mutter hat diese Aussage vernichtet.
    Gott sei Dank hat meine Mutter ihn nach diesem saudämlichen Vorschlag rausgeschmissen.
    Na gut, diese Person, die ich nicht mal als Vater sehe, war dann eben weg.
    Alles war gut, ich hatte ihn vergessen, mein Leben war schön.
    Bis er eines Tages nach 8!! Jahren wiedergekommen ist. Nachdem er monatelang gebettelt hat, hat ihn meine Mutter irgendwann reingelassen. Er hat versprochen, dass jetzt alles anders wird. Er würde mit mir mehr Zeit verbringen, er würde meiner Mutter mehr helfen. Die ersten 2 Monate war es dann auch so.
    Dann ging alles von vorne los. Er fing wieder an mich zu ignorieren.
    Nun wohnt er seit 3 Jahren wieder bei uns. Und er ignoriert mich genauso wie vor 11 Jahren. Nichts hat sich geändert. Ich sehe sein Gesicht jeden Tag und bekomme innerliche Wutanfälle. Wieso ignoriert er mich? Er ist mein Vater.
    Er geht morgens raus und kommt in der Nacht nach Hause. Reden tun wir garnicht mehr.
    Meine Probleme sind ihm egal, deshalb habe ich auch aufgehört ihm so etwas zu erzählen.
    Immer wenn ich draußen kleine Jungs mit ihren Vätern sehe, brechen bei mir die Tränen aus. Warum hatte ich so etwas nicht? Ich weiß, dass mir etwas Großes in meiner Perönlichkeit, meiner Erziehung und meinem Leben fehlt. Es tut einfach weh sein ganzes Leben vom Vater ignoriert zu werden.
    Falls er eines Tages merkt, dass ich auch existiere, hoffe ich einfach, dass er es bereut seinen eigenen Sohn so sehr vernachlässigt zu haben. Er soll leiden und nichts auf der Welt wird mich dazu bringen ihm zu verzeihen.

  14. Meine Story ist ähnlich wie deine. Als ich kleiner war und noch zur Grundschule ging (ich bin jetzt 23) habe ich nicht immer die “besten Noten” mit Nach Hause gebracht. Es waren oft paar 3en dabei aber als es selbst mal eine 2 war bekam ich nur sowas zu hören wie: “Ja warum nicht eine 1?” oder “warum so schlecht ?”. Ich hatte immer das Gefühl nicht gut genug zu sein.
    Zudem habe ich mindestens 5 oder 6 mal meine Grundschule gewechselt. Wegen meinem Vater und seinen Job Wechsel sind wir sehr oft umgezogen in meiner Kindheit… Da ich ey schon Minderwertigkeitskomplexe hatte, hatte ich Probleme ein sozialen Freundeskreis mir aufzubauen. Durch die ganzen Umzüge war das praktisch fast nie möglich, sodass ich die erste Zeit immer alleine war.

    So Anfang meiner Jugend 15/16 sind wir schließlich in Hamburg angekommen. Ich wurde in ein gehobenes und angesehenes Gymnasium eingeschult aber dort ging dann in der 7 und 8 Klasse das Mobbing los. Da ich zu Hause kein Ansehen und Wertschätzung bekam, suchte ich diese bei meinen Mitschülern aber die haben mich einfach wie Scheiße behandelt.

    nun ja warum ich das alles erzähle, ich hatte eine sehr lange Zeit gelitten. Es dauerte mehrere Jahre bis ich das überhaupt begriff. Diese ganzen psychologischen Zusammenhänge und dass es alles von meinem Vater ausgeht. Ich habe einige Bücher über die zwischenmenschliche Beziehungen, Frauen und Persönlichkeitsentwicklung gelesen.

    Seit den Mobbing Vorfällen wurde ich zwar mehr selbstbewusster , weil ich mit Fitness angefangen habe und mich mit dem Thema auseinander zu setzen aber selbst noch heute mit meinen 23 Jahren danke ich manchmal noch bei manchen Situationen ich bin es nicht wert.

    Das Verhältnis zu meinem Vater heute ist naja. Ich muss dazu sagen, er wurde nie gewalttätig oder körperlich aber er ist sehr oft aggressiv und beschimpft mich und meinen Bruder.
    Zudem trinkt er jeden Tag. (vom Gefühl her) Er ist durchgehend schlecht gelaunt und negativ eingestellt. Wenn wir mal zu viert (ich, mein bruder , meine mutter und ich) unterwegs sind, dann gibts immer wegen irgendeiner Scheiße Streit. Er beschimpft meine Mutter lautstark als Hure und Schlampe und dass sie alles falsch macht. Mann spürt einfach den Hass denn er in sich trägt und das macht mich einfach krank.
    Zu anderen fremden Menschen verhält er sich eher schüchtern und zurückhaltend aber zu Hause lässt er immer den “Dicken” raushängen. Das eckelt mich so unfassbar an, dass ich nicht mal in das Gesicht von meinem Vater blicken will. Weil mich das einfach richtig anwidert.

    Dass ich mit meinem Vater nicht reden kann erübrigt sich glaube ich zu erwähnen. Ihm fehlt jegliche Selbstreflexion und Einfühlvermögen.

    So… jetzt noch eine letzte Sache zum Schluss: Obwohl mein Dad so abgestürzt ist, hat er der Familie und besonders mir immer finanzielle Untersützung geboten. Selbst als ich 2 mal das Studium abgebrochen habe (ich habe im Ausland studiert also in der Schweiz.. übrigens weil mein Vater das unbedingt wollte und mich dazu mehr oder weniger gezwungen hat) hat er mich unterstützt und unterstützt mich weiterhin finanziell.

    Ich bin ihm dafür trotzdem dankbar aber ich wünsche vom Herzen lieber weniger Geld in der Familie zu haben aber dafür einen anständigen Vater mit ein paar social skills.

  15. Hallo, ich bin 19 Jahre alt (und weiblich).
    Ich hasse meinen Vater über alles und wenn ich bloß an ihn denke, kochen diese negativen Gefühle sofort in mir hoch. Der Energieverlust der dadurch entsteht macht mich echt fertig. Ich wohne noch daheim, mein Vater hat zum Glück eine eigene Wohnung. Früher hat er mich immer, wenn er mir nicht seinen Willen aufzwingen konnte, am Arm gepackt oder gezerrt (eben z. B. in die gewünschte Richtung) oder mich gepackt und geschüttelt. Ich kann die ganze Situation schwer zusammenfassen, Tatsache ist aber, dass er sich überall einmischt und sich einbildet mir noch was zu sagen zu haben, und generell rumbrüllt bis zum geht nicht mehr (keine Übertreibung!) . Er versucht jedem seinen Willen aufzuzwingen, ob man möchte oder nicht. Meine Geschwister (9 & 13) haben leider aufgrund seines Verhaltens auch schon ihr Päckchen zu tragen. Da meine Schwester aber extrem starkes ADHS hat können wir sie daheim nicht aushalten, sodass sie 1-2 Tage die Woche bei ihm schlafen muss und das nutzt er dann immer um zu uns nach Hause zu kommen. Wenn er seine Ausraster hat ist er absolut nicht mehr vernünftig ansprechbar, eine Therapie möchte er nicht machen, weil der Witz an der Sache ist nämlich, dass er findet er benimmt sich gar nicht so schlecht wie wir immer sagen. Ich hasse ihn für das was er meiner Familie und mir angetan hat einfach unendlich und das zehrt schon echt ziemlich an mir. Ich habe jetzt auch komplett den Kontakt abgebrochen und möchte jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben, kann ihm auch nicht verzeihen, ich habe ihm unzählige Chancen (von denen er gewusst hat) gegeben. Ich wollte das Ganze nur mal loswerden, weil ich nicht schlafen kann weil ich gerade heute mal wieder einen Zusammenstoß mit ihm hatte und der Hass mich jetzt wach hält und meinen Wut auf ihn so quält, dass ich ihm am liebsten seine elende Visage einschlagen würde. Besonders belastend ist für mich auch, dass ich leider bereits einige seine Verhaltenszüge übernommen habe und obwohl ich ihn und somit dann auch mich durch unser ähnliches Verhalten so hasse, fällt es mir unendlich schwer mich dagegen zu wehren und ich werde immer mehr zu dem Arschloch, das er ist.

  16. OK Jungs.
    Punkt 8 hat strukturelle Schwächen:

    Ich wähle Möglichkeit C):
    “Du hasst deinen Vater und kannst darüber lachen”

    Hass gegenüber dem eigenen Vater ist kein Fehler ! Er kann auch als Antrieb genutzt werden.
    Man sollte sich nicht selbst verraten, indem man sich von allem Hass freispricht. Auch dann ist man nämlich “nie frei” !
    Das Entstehen von Hass gegenüber eurem Vater hatte GRÜNDE – und vermutlich werdet ihr diese bis zum Ende mit euch rumtragen. Wenn ihr es schafft DAS zu akzeptieren, seid ihr schon einen verflucht großen Schritt weiter.

    Ein Mann muss zu dem stehen, was er denkt und sagt !

  17. Super Artikel. Ich vergebe meinem Vater, aber dennoch ist er ein Mensch, den ich freiwillig nicht in meinem Umfeld auf Dauer axzeptieren kann. Sein Verhalten ist nicht jenes, was ich selbst lebe und befürworten würde. Viele Werte, die ich von ihm vermittelt bekommen werden von ihm selbst nicht gelebt. Wie kann ich hier eine Bindung aufbauen? Als Bekanntschaft würde ich den Kontakt abbrechen. Aber als Sohn?
    Es geht mir ehrlich gesagt besser ohne als mit ihm. Besten Dank für euren Rat!

    • Hey David,
      zuerst ist wichtig, überhaupt einen Impuls und Sinn darin zu spüren. Fehlt dieser, ist alles weitere von zweifelhafter Natur.
      Was den Draht angeht: mein Tipp ist seine Motive des Lebens in Erfahrung bringen. Also warum ist er so, wie er ist. Und dazu kann man sehr gut über die Kindheit und Jugend reden. Über seine Eltern und was die für eine Vergangenheit hatten.
      Auf diesem Weg lichten sich viele Schatten der Vergangenheit und machen deutlich warum dein Vater so geworden ist, wie er ist. Und das wissen kann dir dabei helfen, aus seinem prägenden Fußstapfen mit dankbarer Erkenntnis heraus zu treten.

  18. Es gibt durchaus Gründe das Kitten der Beziehung zum Vater sein zu lassen.
    Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Vater sitzt im Knast. Er vergewaltige meine Ehefrau.

    • Ja, darauf bin ich in einigen Kommentaren schon eingegangen. Es geht um den inneren Bezug zu Vater und diesen zu emotional zu heilen. Nicht darum, einen Menschen voller Misstaten heilig zu sprechen.
      Dein realer Vater kann ein Arschloch gewesen sein und bleiben.

  19. Hallo, ich bin 28 und ich hasse meinen Vater nicht. Ich empfinde garnichts mehr für ihn.
    Seit ich ein Kind war, hat er mich bei jeder Gelegenheit beleidigt durch abwertende Kosenamen wie z.B. “Rindvieh” oder “dummes Kamel”. Mein Vater gab mir immer das Gefühl ich sei nichts wert und hat mir immer die Schuld gegeben, wenn er und meine Mutter sich stritten.
    Ich habe von meinem Vater überhaupt nichts gelernt. Bei handwerklichen Arbeiten durfte ich nichts selber machen, mit Ausnahme von einem Mal..damals war ich 13 Jahre alt und weil ich es nicht auf Anhieb richtig machte und dabei etwas Material kaputt ging, verpasste er mir meine erste Ohrfeige und schrie mich an, ich sei zu blöd für alles. Generell schrie mein Vater bei jeder Kleinigkeit und setzte mich massiv unter Druck durch sein Aggressives Auftreten. Ich hörte damals sogar auf Fußball zu spielen, weil es mir peinlich war wie er sich am Spielfeldrand benahm. Als ich ihm das mit Hilfe meiner Mutter sagte, machte er sich nur drüber lustig und zog meine Bedenken ins Lächerliche. So viel zu einer kleinen Momentaufnahme meiner Kindheit. Alles was ich weiß, weiß ich von meiner Mutter, die leider vor einigen Jahren viel zu früh verstorben ist. Sie gab mir die meisten sinnvollen Ratschläge fürs Leben, hat mir die wichtigen Dinge beigebracht und mich so geliebt wie ich bin.
    Heute hat mein Vater mir gesagt, ich sei ihm scheißegal. Ob wir Kontakt haben sei ihm ebenfalls scheißegal. Der Anlass dafür ergab sich daraus, dass ich den Wunsch äußerte, dass er sich auch mal bei mir meldet..er ist jedoch der Meinung dafür sei ich allein verantwortlich und es sei auch meine Schuld dass wir ein beschissenes Verhältnis haben.
    Mein Vater spielt Machtspielchen und das seit ich mich erinnern kann. Ich habe ihm zahlreiche Chancen gegeben sich zu bessern, habe wirklich versucht ihm zu vergeben. Aber ich kann es nicht mehr. Ich kann diesem Mann nichts gutes abgewinnen, so sehr ich es auch versuchen möchte. Er bedeutet mir nichts mehr.

    • Hallo Kevin,
      es bewegt mich deine Zeilen und den Schmerz der Kindheit darin zu lesen.
      Ja natürlich können Menschen grauenhaft sein und sich völlig falsch verhalten.
      Bei unseren Impulsen geht es nicht zwangsläufig darum, die Beziehung zum realen Vater zu heilen. Dieser war und ist mitunter ein furchbares Arschloch.
      Es geht vor allem darum, den inneren Bezug zu deinem Vater zu heilen und ihn als Teil des Lebens zu integrieren, der dich allerdings nicht mehr emotional in Phasen der Kindheit festhält. Also aus diesen Episoden heraus zu wachsen.
      Ich hoffe, das macht Sinn und ist verständlich, was ich dazu meine.

  20. Hallo Sven,

    Ich bin so sehr begeistert von deinen Zeilen und da ich weiß ich habe noch sehr viel zum verarbeiten lese ich gerne deine Beiträge. Die tuen mir gut und ich hoffe ich werde auch Mal frei sein. Mein Thema wäre ohne Vater aufgewachsen.
    Habe bis her das Thema immer verdrängt aber damit komme ich einfach nicht weiter, psychische Beschwerden häufen sich.
    Danke dass ich dich gefunden habe.

    Alles gute weiterhin.

  21. Ich bin 22 Jahre alt und habe eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann begonnen aber egal was ich mache mein Alter ist mit nichts zufrieden wenn ich eine sache nicht mache fängt er stress an aber macht selber nur seinen 450 euro job und bisschen handwerkliches zuhause dann hackt er auf meinen haaren herum weil ich sehr wenige für mein alter habe und keine frisur mehr hinbekomme die mir steht ich würde am liebsten ausziehen weil er mich für alles verantwortlich macht was schlecht ist zum beispiel war ich vor ein paar tagen krank mit der grippe sein erster kommentar war das ich ein fauler sack bin und eh nur schwänze obwohl ich sowas nie in meinem leben gemacht habe dann schickt er mir weil er sich für lustig hält mails für obdachtlosenhilfe aber weiß genau das mein gehalt nicht reicht für ne mietswohnung ich hasse den kerl so sehr ich wollte vielleicht mal als kind seine annerkennung aber mittlerweile ist er für mich der letzte abschaum der am besten einfach tod umfällt damit ich endlich leben kann ich hasse nicht nur ihn mich selbst teilweise auch.

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