Hilfe, mein Sohn macht was er will Die Ursachen für jugendlichen Größenwahn

4 Minuten Lesezeit

Die Pubertät – was für eine Achterbahn?! Jeder, der sie erlebt hat, weiß von ihren Tragweite. Von ihrer Kraft das gesamte Leben auf den Kopf stellen zu können. Nicht nur Söhne haben darunter teilweise arg zu leiden, sondern auch die Eltern – besonders der Vater! In diesem Blogartikel geht´s um das Risikoverhalten von pubertierenden Jungen und was genau dahinter steckt.

1. Warum suchen in der Pubertät Jungen Grenzerfahrungen und Risiken?

Jeder kennt die waghalsigen Aktionen, die ein Knabe in seiner Pubertät eingeht. Sei es das betrunkene illegale Auto fahren, das Klettern auf hohe Häuser, das Einbrechen in private Wohnräume und und und. Wenn andere einen fragen, wie´s dem Sohn geht, bekommt man in aller Regel nur die Antwort “Mein Sohn macht, was er will!” zu hören.

Doch all diese Aktionen folgen nur einem Ziel: In dieser Phase wollen Jungen sich beweisen, dass sie Männer sind. Denn darum geht´s in dieser Lebensphase. Der Übergang vom Jungen zum Mann. Solch ein Beweis kann z.B. ein Ereignis sein, in dem das Leben auf Messers Schneide steht. Die Konfrontation mit dem Tod, wo der kleine Junge stirbt und der starke Mann zurückkehrt. Diese Konfrontation initiiert den Jungen als Mann. Er hat sich und anderen Menschen bewiesen, wie mutig er ist und kann nun das Leben eines Mannes führen!

2. Der Junge wird zum Mann

Die Pubertät ist damit also mehr als nur eine eigene Identitätsbildung. Sie katapultiert die eigene Identität auf eine neue Stufe – Die Stufe namens “Der Mann”! Unabhängig, stark und Geschichte schreibend. Das ist er. Und als dieser will er auch in der Gesellschaft angesehen werden! In der Vergangenheit war es normal, dass solche Prozesse in Form von Ritualen geführt und ausgelebt wurden. “Männerrituale” lautet das Stichwort!

Die Initiation vom Jungen zum Mann. Mut, Angst, Isolation, Gemeinschaft, Verantwortung, Schmerz, Trauer, Freunde, Sex gehörte sich alles zusammen in ein solches Ritual. Meistens wurden mit Beginn der Pubertät die Jungen von ihren Müttern entrissen. Die Knaben wurden in die Welt der Männer entführt. Eine rauere, kältere Welt, die aber voller männlicher Liebe, Abenteuer, Gemeinschaft und Visionen ist.

Ein solches Ritual bestand z.B. darin von 30 Meter hohen Türmen mit Lianen an den Füßen in die Tiefe zu springen. Oder gemeinsam mit anderen Knaben auf Jagd zu gingen. Ein Tier zu erlegen und der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. In einigen Kulturen wurde zum Höhepunkt des Ritual die Vorhaut beschnitten oder ein Backenzahn ausgebrochen.

Dies beschreibt Robert Bly in seinem Buch “Der Eisenhans” sehr detailliert und umfangreich. Nebst verschiedenen Kulturen stellt er den genauen Prozess der Initiation vom Jungen zum Mann dar. In meinen Augen ein Standartwerk für jeden Mann und der, der es werden will. Mehr Informationen zu Initiationen und deren praktischer Anwendung findest du außerdem in der kostenfreien Männlichkeits-Mail.

3. “Mein Sohn nimmt Drogen und macht was er will.”

Wie dem auch immer sei, heutzutage gruselt es einen nur noch bei solchen Ritualen Aber tatsächlich holen Knaben innerhalb ihrer Pubertät diese Rituale auf ihre “moderne” Weise nach. Ich habe dutzende Väter erzählen hören:

“Mein Sohn ist betrunken viel zu schnell über Landstraßen gefahren.” “Mein Sohn nimmt Drogen und macht was er will.” “Mein Sohn bricht in andere Häuser ein, kletter auf hohe Gebäude und und und”

Diese Verhalten folgt so gut wie immer nur einem Ziel: Sich und den Menschen um sie herum ihre Männlichkeit zu beweisen. All dies hat denselben Charakter wie der eines Rituals, mit einem entscheidenden Unterschied. Ein WIRKLICHES Ritual wurde geführt und geleitet von älteren Männern. Es war erprobt und in seiner metaphorischen Bedeutung an die Prozesse des Initiierten angepasst.

Die lebensbedrohliche Gefahr wurde auf ein Minimum reduziert. Und am Ende entstanden Männer, die neben der Gefahr gelernt haben, Verantwortung für ihre Sippe, ihre Frau und für ihr Leben zu übernehmen. Und sie wurden von der Sippe von da an als Mann angesehen!

Ganz im Gegenzug zum heutigen “Initiationsprozess”. Da fehlt die Gemeinschaft, die dem Knaben nach solchen riskanten Aktionen als Mann betiteln. Im Gegenteil, häufig tadeln man sie für dieses Verhalten. Sagt, sie seien ungezogene Jungs oder halbstarke Burschen ohne Benehmen. Somit schenkt man der Aktion Inakzeptanz und Schmach, missachtet den Beweis ihrer Männlichkeit, wodurch häufig nur das Verhalten gestärkt wird.

4. Vielleicht mal anders probieren

Ich lade Dich in diesem Video dazu ein, Dein Erziehunsgverhalten vielleicht an der einen oder andere Stelle zu überdenken.

Es geht also eher darum, dass Väter solche Aktionen mit einer gewissen Form der Anerkennung wahrnehmen. Natürlich auf eventuelle Fehltritte hinweisen, aber insgesamt den Mut und die Männlichkeit des Jungens hervorheben! Es ist schließlich ein Beweis dafür, dass sie zu Männern werden und als Mann bereit sind, Risiken einzugehen.

So könnte z.B. ein Vater auf einen Fehltritt seines Sohnes reagieren: “Ok Junge, das war ganz schön gefährlich. Du hast damit ganz schön Eier bewiesen, Respekt dafür. Und trotzdem ist es nicht in Ordnung in Gebäude einzubrechen!” So erfährt der Sohn Anerkennung für seinen Mut, gleichzeitig aber auch ein klares Feedback über seine Fehltritte. Wie wichtig die Rolle des Vaters innerhalb der Pubertät ist und was es dabei zu beachten gibt, erfährst Du in dem Artikel “Pubertät Jungen – Worauf sollten Väter besonders achten

Wie ich meine Pubertät wahrgenommen habe und was mir dabei alles widerfahren ist, erfährst Du in dem Artikel “Bin ich in der Pubertät? – Die Wandlung vom Jungen zum Mann!” Gerade wenn Du noch in der Pubertät steckst, ist dieser Artikel sehr empfehlenswert!

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Über den Autor:

Mein Name ist Martin und ich bin Männercoach. Als Sven & ich 2013 Männlichkeit stärken gegründet haben, konnten wir nicht erahnen, welche Revolution wir in der deutschensprachigen Männerwelt auslösen.

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4 Kommentar

  1. Und eas mach ich, wenn kein Vater da ist?

  2. 👆Bin auch alleine als Mutter-mein Sohn (13) ‚protestiert‘ schulisch (Noten, HA’s) und will in der Freizeit fast nur Medien (beschränke es natürlich, bin aber nicht immer z.H.)
    Die männlichen Bezugspersonen sind nicht da-familiär, Freunde hat er nur im Pausenhof. Mir bleibt nur, vlt. ‚irgendwoher‘ männliche Bezugspersonen zu bekommen (ich ziehe in eine WG zb..)
    Er will auch momentan in keinen Sportverein..
    Danke für Hinweise..😊

  3. Mein Sohn ist 17 seit ein Jahr nur Katastrophe Drogen Kriminalität abhauen und fängt schon morgen an raus zu gehen kommt erst abends wieder nicht zu Schule gehen und Alkohol trinken.Meine sorgen sind dass er in Schwierigkeiten ist und mir nicht sagen will der Vater ist es egal ich weis nicht wie ich an ihn dran komme er war Seher vorbildlich und verantwortungsvoll aber aktuell unglaublich

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